Bahnhofsmission Schweinfurt gewinnt Publikumspreis

Großer Bahnhof für die Bahnhofsmission Schweinfurt: Bei der Preisverleihung in München dabei waren (von links) Innenminister Joachim Herrmann mit dem Schweinfurter Team Ingeborg Götz, Martina Fallmann und Susanne Brand – letztere im Gespräch mit Moderator Klaus Schneider. Foto: Christine Müller/Versicherungskammer Stiftung.

Publikumsliebling: Die Bahnhofsmission Schweinfurt überzeugte beim Online-Voting mit ihrem Angebot und gewann so den Publikumspreis der Versicherungskammer Stiftung.

Schweinfurt. „Es macht uns sehr stolz, dass wir bei der Abstimmung so viele Menschen für unser Angebot begeistern konnten“, betont Martina Fallmann vom katholischen Trägerverband IN VIA Würzburg, „ein solcher Preis ist natürlich eine besondere Belohnung für die Arbeit vor Ort.“ Eine Fachjury hatte zunächst aus einigen hundert Bewerbungen zum Ehrenamtspreis der Versicherungskammer Stiftung besonders beeindruckte Engagements für das Online-Voting nominiert. Die Bahnhofsmission Schweinfurt ist mit den Angeboten Mobile Reisbegleitung, Stadtteil-Café und Männerfrühstück in die Ausschreibung gestartet. Jetzt kann sie sich über 1 000 Euro Preisgeld freuen – ebenso wie die beiden anderen Preisträger: die Rettungshundestaffel Kaiserslautern und die Initiative Lacrima in München. Die Verleihung fand am 15. Juli im Rahmen eines Ehrenamtssymposiums in München statt.

Innenminister Joachim Herrmann persönlich würdigte als Schirmherr des Ehrenamtspreises 2022 die Gewinner des diesjährigen Publikums-Votings und bedankte sich für deren unermüdlichen Einsatz: „Sie bringen sich in ihrer Kommune tatkräftig ein und packen für das Gemeinwohl beherzt mit an.“ In seiner Laudatio lobte er die Bahnhofsmission Schweinfurt besonders dafür, dass sie eine wichtige Anlaufstelle für Durchreisende in Not geschaffen hat und auch einsamen, älteren Menschen einen täglichen Treffpunkt bietet.

Ohne die Hilfe der Ehrenamtlichen rund um das Leitungsteam mit Susanne Brand (IN VIA Würzburg) und Ingeborg Götz (Diakonie Schweinfurt) wäre die wichtige Arbeit am Bahnhof nicht zu leisten. Sie möchten mit dem Preisgeld u.a. Fortbildungen für die Ehrenamtlichen finanzieren. „Ehrenamtliches Engagement – insbesondere über viele Jahre – ist nicht selbstverständlich! Es muss gewürdigt werden und ist kostbar und unbezahlbar. Denn das Ehrenamt und der uneigennützige Dienst am Nächsten sind der Kitt unserer Gesellschaft und unverzichtbarer Grundstein unserer Demokratie“, betonte Innenminister bei der Preisverleihung in München. Sein Dank galt auch der Versicherungskammer Stiftung, die das Ehrenamt fördert.

„Wir sind für immer mehr Menschen in akuten Krisensituationen, ohne Hoffnung oder Heimat, der letzte Halt“, so Brand und Götz. Die Bahnhofsmission ist auch für ältere Schweinfurter:innen eine wichtige Anlaufstelle. Hier können sie sich austauschen und ein Stück weit regelmäßige Alltagsnormalität finden. Zusätzlich ist die Bahnhofsmission eine niedrigschwellige Anlaufstelle für Menschen mit unterschiedlichstem Hilfe- und Unterstützungsbedarf (Wohnungslose, Suchtkranke, psychisch Kranke, Menschen ohne soziales Netzwerk, etc.). Die Hilfe umfasst psychosoziale Begleitung, Beratung, Bereitstellung von Kleidung, Schlafsäcken, einer Brotzeit und einem warmen Getränk. Ergänzt wird das Angebot durch die Mobile Reisebegleitung.

(Text: Annette Bieber)

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Großer Bahnhof für die Bahnhofsmission Schweinfurt: Bei der Preisverleihung in München dabei waren (von links) Innenminister Joachim Herrmann mit dem Schweinfurter Team Ingeborg Götz, Martina Fallmann und Susanne Brand – letztere im Gespräch mit Moderator Klaus Schneider.
Foto: Christine Müller/Versicherungskammer Stiftung.